Kurzchronik

Man schreibt das Jahr 1923 und die Folgen des 1. Weltkrieges sind noch immer für alle spürbar. Trotzdem setzen einige beherzte junge Hattinger ihre Idee, eine Musikkapelle zu gründen, in die Tat um. 

Sie beschließen, dass jeder, der mitmachen will, einen einmaligen Mitgliedsbeitrag von 160 000 Kronen bezahlen muss. Weiters soll am 15. Juli 1923 ein Gründungsfest veranstaltet werden, damit man den Ankauf von Instrumenten und Noten finanzieren kann. 
Die gesamte Bevölkerung ist stolz darauf, nun endlich eine eigene Musikkapelle in Hatting zu haben und unterstützt den neuen Verein tatkräftigst.

Lehrer Albin Kugler geht nun daran, den ‘Musikanten’ die Notenschrift beizubringen. Hermann Oberthanner, Paul Schatz und Karl Mühlberger (Komponist des Kaiserjägermarsches) helfen mit großer Geduld beim Erlernen der verschiedenen Instrumente mit.
Zu Cäcilia 1923 rückt dann die junge ‘Truppe’ unter der Leitung von Kplm. Paul Schatz zum ersten Mal aus und 1924 wird die erste Uniform angeschafft.

Im Laufe der 20er- und 30er- Jahre entwickelt sich die Musikkapelle zu einem zentralen Verein in Hatting. 1939 kann die erste Tracht (die ‘Graue’) angeschafft werden. 

In den Wirren des 2. Weltkrieges wird von 1942 bis 1945 der Musikbetrieb eingestellt.
Aber unmittelbar nach dem Krieg geht es im Herbst 1945 wieder mit Proben und Ausrückungen eifrig weiter.
So wie in vielen anderen Bereichen sind die nächsten Jahrzehnte auch bei der Musikkapelle Hatting von stetigem Aufbau geprägt.

1949 war die Aufregung groß, denn die Hattinger Musikanten unternehmen eine Konzertreise nach Wien, wo sie auch Bürgermeister Theodor Körner ein Ständchen zum Besten geben.
Es folgen auch die ersten Reisen nach Deutschland und Frankreich.

1969 tauscht man die graue Tracht mit der heutigen roten und 1978 wird nach großem persönlichen Einsatz der Musikanten der lang ersehnte Pavillon eingeweiht.

Auch musikalisch geht es kontinuierlich nach oben, und man stellt sich immer wieder neuen Herausforderungen.
So nahm die Musikkapelle Hatting bis heute an 25 Wertungsspielen, 6 Marschmusikbewertungen und an drei internationalen Musikfesten im In- und Ausland sehr erfolgreich teil. 1993 konnten tausende Tiroler das Live-Konzert der Hattinger im Radio hören und im Jahre 2001 stellte man sich der Herausforderung des Tiroler Blasmusikpreises des ORF.

Die Teilnahme beim Bundesmusikfest in Wien 2002 war vor allem in kameradschaftlicher Hinsicht ein Höhepunkt. Seit Herbst 2004 dürfen wir in den neuen Proberäumen der neu errichteten Volksschule Hatting musizieren.